Diabetesprävention in der Menopause: Lösungen aus dem Projekt predDIA - Diabetes Virtual Care präsentiert

“Da wir verhindern wollen, dass es einen diagnostizierten Diabetes gibt, sind wir im Future Health Lab zusammengekommen”, so zwei Vortragende beim aktuellsten Event des organisationsübreifenenden Projekts preDIA – DIABETES VIRTUAL CARE, Ende November 2024 im Innovationszentrum bei Wien Hauptbahnhof.
Zu selten gehört die Bühne der Verhinderung einer Erkrankung und den Menschen, die diese noch nicht haben (jedoch besonders gefährdet sind!). Im Rahmen der diesjährigen Feminale – der 30 Tage für Frauengesundheit in ganz Wien – war das anders.
Heute sind 7-11% der Bevölkerung in Österreich Diabetiker*innen. Damit diese Zahl nicht weiter steigt, brachte ‘Diabetesprävention der Menopause’ am 27. November Expert*innen des Gesundheitssystems und Interessierte zusammen, um in die Zwischenergebnisse des Projekts einzutauchen, digitale Lösungen für die Vorbeugung von Typ 2 Diabetes im hausärztlichen Bereich zu entdecken und Frauen in den Mittelpunkt zu rücken.
Frauen . . . denn hormonelle Veränderungen während der Menopause können den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen und so das Diabetesrisiko erhöhen.
Vertreter*innen des Austrian Institute of Innovation and Technology, der Primärversorgungseinheit Sonnwendviertel (einen Stock unter dem Future Health Lab) und des Diabeteszentrums Wienerberg gaben Einblicke, wie auch eine Teilnehmer*in der Anwendungsstudie, in der zwei Apps als Begleitung zu einem gesunden Lebensstil / zur Minimierung des Diabetesrisikos zur Auswahl standen.
Drei zentrale Messages zum Mitnehmen:
Noch viele Hürden für die Versorgung von (Prä)diabetiker*innen: Die Situation: Vielen Diabetiker*innen fehlt es an Übersicht, Motivation für das Selbstmanagement und Vertrauen, um an einer Therapie dranzubleiben. Ein Überangebot von Diabetes-Infos, die jedoch unklar & zumeist wenig handlungsorientiert sind, führt außerdem zur Paralyse. Die Zeit für Aufklärung fehlt, ebenso Zuständigkeiten auf der Systemebene. Spezialist*innen (Diätolog*innen, Ergotherapeut*innen etc.) bleiben bei der Konzeption von digitalen Projekten oft außen vor. Qualitätsvolle Apps zu finden ist schwierig – jedoch nicht unmöglich! Auf Probleme gibt es Lösungen . . .
Aufklärung am Screen macht Gesundheit spürbar – dann umsetzbar: Digitalisierung birgt eine Chance – für individualisierte Angebote. Schnell, verständlich und regelmäßig! Mit Blutzuckerkurven am Handy. Mit Antworten auf Fragen wie: “Was bedeutet eigentlich ein etwas erhöhter Zucker?” Denn ein hoher Zucker tut am Anfang nicht weh, und ein abstrakter Laborwert scheint nicht so schlimm. Und Fragen wie “Wie wirken sich die unterschiedlichen Komponenten wie Ernährung, Bewegung etc. aus?” Mit maßgeschneiderten Coaching Programmen für gesunde Gewohnheiten. → Um Menschen zu empowern, etwas zu verändern.
Anwendungsstudie mit Patient*innen in der Kassenpraxis erfolgversprechend: Die Zwischenergebnisse der Studie in der PVE Sonnwendviertel zeigen, dass digital unterstützte Maßnahmen für die Diabetesprävention als nützlich empfunden werden – vor allem dort wo die Veränderung durch klare Marker wie Blutwerte oder eine Gewichtsabnahme messbar war. Menschen wollten wissen, was im Körper passiert und waren motiviert, nicht Diabetiker zu werden und Medikamente ein Leben nehmen zu müssen. Visualisierungen sind dafür ganz wichtig! Alle Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes in der Familie, Prädiabetes, erhöhten Blutfetten & Cholesterin, Übergewicht, Wechseljahren etc. können von Apps & virtueller Begleitung / Beratung profitieren. Der Zeitaufwand für Erklärungen ist in der Praxis zu bedenken.
Vier Messestände mit Einblick in die Praxis:
Vier Messestände vermittelten begreifbar digitale Lösungen, in der Projektmesse im Anschluss an das Diskussionsforum.
- HelloInside: Lukas Tefferl demonstrierte uns live die Hello Inside App und ihre Funktionalitäten. Darunter Echtzeit-Glukose Charts mittels Sensoren, Tracking von Mahlzeiten, Schlaf und Bewegungseinheiten; Glukose Statistiken, Lernprogramme und vieles mehr.
- PVE Sonnwendviertel: Julia Kahlhammer, Diätologin in der PVE ermöglichte den Besucher*innen eine bioelektrische Impedanzanalyse durchzuführen, die auch Teil der Studie @PreDIA ist.
- telbiomed Medizintechnik und IT Service GmbH: Dalia Hämmerle führte in die schlüsselfertigen Telemedizinlösungen ein, die die Erhebung von Gesundheitsdaten und die koordinierte Teamarbeit aller Beteiligten unterstützen.
- Social City Wien: Valeria Romme stellte das Projekt “Vorsorgebotschafter*innen in migrantischen Communities” vor. In diesem Projekt sollen Personen ausgebildet werden, um die um Awareness für das Thema Frauengesundheit und insbesondere Brustkrebsfrüherkennung zu schaffen
preDIA wird von der FFG kofinanziert und von einem inter- und transdisziplinären Konsortium umgesetzt. Denn Vorsorge ist notwendig, um Patient*innen zu schützen und Behandlungskosten zu senken. Die Hauptzielgruppen sind Frauen in der Peri-/Postmenopause und andere Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko. Mehr Infos zum Projekt.
Die Feminale ist eine Kooperation zwischen der Wiener Gesundheitsförderung und dem Wiener Programm für Frauengesundheit der Stadt Wien.